Das in Bild 3 dargestellte Anfertigen von Tapeplänen, das sogenannte Tape-Drawing, stellt einen für das Automobildesign sehr typischen Arbeitsvorgang dar. Mit flexiblen, schwarzen Klebebändern unterschiedlicher Stärke, sogenannten Tapes, bringt der Designer auf transparenten Folien die markanten Linien, sogenannte Charakter- oder Formlinien des Fahrzeugs nebst mehreren wichtigen Schnitten, wie zum Beispiel Motorhauben-, Dach- und Heckschnitte, an. Um die technischen und ergonomischen Vorgaben einhalten zu können, richtet er sich dabei nach einer, der Folie hinterlegten, Packagezeichnung im Maßstab 1:1. Tapepläne, die eine Dreitafelprojektion des Fahrzeugs mit Front-, Seiten- und Heckansicht bilden, stellen eine erste geometrisch relativ exakte Umsetzung des Entwurfs dar, der bis dahin lediglich in Form kleinerer Modellstudien, existiert; sie erlauben erstmals eine Beurteilung der Fahrzeugform in seiner tatsächlichen Größe, sowohl unter ästhetischen als auch unter technischen Gesichtspunkten. In dieser Form sind sie eine geeignete Vorlage für die Herstellung physischer Modelle in Originalgröße. Eine weiter Variante sind mit Renderingtechniken verfeinerte Tapepläne, auch Taperenderings genannt, die erstellt werden, um Entwürfe zu präsentieren. [SpKr-97]