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Für ein parametrisches Konzept-Design werden bei der Produktentstehung Volkswagen Nutzfahrzeuge zwei Ansätze verfolgt:
Der erste Ansatz ist der Aufbau eines 2D-Modells zur Visualisierung eines Grund-Package. Das System basiert auf einem reinen Geometrie-Ansatz und ermöglicht durch Eingabe von Grundparametern wie Radstand, Überhängen, etc. eine schnelle Darstellung des Grundkonzeptes.
Der zweite Ansatz verfolgt den Weg, ein 3-dimensionales Konzeptfahrzeug in einem CAD-System aufzubauen (Bild). Dieses Werkzeug dient zur Visualisierung eines Konzeptes und zur Überprüfung von Gesetzen und internen Vorgaben zum Beispiel zur Sicht. Ändern sich die Randbedingungen, wie zum Beispiel der Sitzplatzbezugspunkt (SR-Punkt), sind die Auswirkungen in kurzer Zeit zu überprüfen. Hierzu sind unter anderem Ergonomie Ansätze implementiert.


Dieser Ansatz macht sich die Methode der parametrisch assoziativen Konstruktion moderner CAD-Systeme zunutze, indem Geometrieelementen assoziative Beziehungen aufgebaut werden, so dass zum Beispiel eine Änderung der Längsträgerspur zu einer Änderung eines anschließenden Querträgers führt. Besonders hilfreich ist die Möglichkeit, Regeln zu definieren, mit denen das Einhalten von Gesetzen oder Konstruktionsrichtlinien (Wissensbasiertes Konstruieren) sichergestellt werden kann. Ein Beispiel zeigt Bild. Hier sind die Masse (Parameter) "Vorderer Überhang", "Radstand", und "Hinterer Überhang" modifiziert worden. Die Aufgabenbereiche, die mit diesem Werkzeug bearbeitet werden, sind zur Zeit die Bereiche Ergonomie, Mechanisches Package, Konzeptaußen- und -innenflächen.
Die Überprüfung der Ergonomieauslegung und die Visualisierung von Raumeindrücken und Sichten auf zum Beispiel Instrumente und Bedienelemente sowie Sichtverdeckungen durch Säulen wird in einer virtuellen Sitzkiste vorgenommen. Diese benutzt einen im Wesentlichen fahrzeugunabhängigen Prüfstand mit Sitz, Lenkrad und Fußhebelwerk, in dem der Proband in einem Datenhelm mit Positions-Tracking die zum Beispiel vom ConceptCar erzeugten CAD-Daten eingespielt bekommt.
Somit ist es möglich, eine auch subjektive Bewertung des Geometriekonzeptes vorzunehmen, bevor die erste Hardware-Sitzkiste aufgebaut wird.
