Technische Gestaltung > Entwerfen, Ausarbeiten > Grundregeln der Dimensionierung > Dimensionierung die quantitative Seite der Produktgestaltung
Die Dimesionierung ist die quantitative Seite der Gestaltung eines technischen Gebildes. Die dazu komplementäre qualitative Seite im Konstruktionsprozeß ist das Finden geeigneter Prinziplösungen. Vor der Dimensionierung muß mindestens eine Prinziplösung vorliegen. Aber erst die Dimensionierung zeigt, ob die Realisierung dieser Prinziplösung überhaupt technisch möglich ist, und ob diese Lösung auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Gegebenenfalls muss nach weiteren Prinziplösungen gesucht werden.
Relative Unabhängigkeit der Prinziplösung von der Dimension
Manche Prinziplösungen führen über einen Bereich großer Dimensionsunterschiede zu guten Lösungen.
Ein Beispiel dafür ist die Prinziplösung "Wälzlager". Wälzlager können Wellen mit sehr unterschiedlichen Wellendurchmesseren lagern und dementsprechend auch sehr unterschiedliche Kräfte aufnehmen.


Quelle: www.beham.com (2003).



Quelle: Antriebstechnik spezial II/2001 S.6.

Relative Abhängigkeit der Prinziplösung von der Dimension
Das Beispiel "Wälzlager" steht aber auch für die Abhängigkeit der Prinziplösung von der Größe bestimmter Parameter. Üblicher Weise werden für Wälzlager Grenzdrehzahlen angegeben. Oberhalb dieser Grenzdrehzahlen können die Lager nicht mehr eingesetzt werden, weil sie sich durch die Massenkräfte ihrer Einzelteile (Wälzkörper, Käfig) selbst zerstören. Hier ist eine alternative Prinziplösung das Gleitlager, für extrem hohe Drehzahlen auch ein gasgeschmiertes Gleitlager. Umgekehrt sind hydrodynamisch geschmierte Gleitlager wenig geeignet für sehr niedrige Drehzahlen, weil sie dann keinen ausreichenden Schmierfilmdruck mehr aufbauen können, der den Verschleiß verhindert. Für niedrige Drehzahlen und pendelnde Bewegungen sind die Wälzlager die alternative Prinziplösung zu Gleitlagern.


Hochgenauigkeitslager mit einem Käfig aus Hochleistungskunststoff PEEK - geeignet für sehr hohe Drehzahlen (bis 11 800 U/min) der Firma SKF.
Quelle: Konstruktion 5-2002 S.25.



Für das links abgebildete Wälzlager wurde bereits ein sehr hoher Aufwand betrieben, um die Drehzahlen knapp über 10 000 U/min noch zu ermöglichen.
