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Rollenketten sind die im Getriebebau die am meisten verwendeten Antriebsketten, die je nach der zu übertragenden Leistung, auch als Mehrfachketten eingesetzt werden. Man kennt Rollenketten als Einfach-, Zweifach- oder Dreifachkette. Bei Rollenketten sind Laschen an dem einen Ende mit einem Bolzen und am anderen Ende mit einer Gelenkbuchse/-hülse vernietet. Auf diesen Gelenkbuchsen sitzen drehbare, gehärtete Rollen, die die Radzähne vor Verschleiß schützen sowie geräuschmindernd wirken. Die Gleitbewegung findet zwischen der Hülse und der Rolle statt. In normaler Ausführung werden Rollenketten nach DIN 8187 (europäische Bauart und DIN 8188 (amerikanische Bauart) aus legierten Stählen hergestellt. Wenn eine regelmäßige Nachschmierung der Kette nicht möglich ist oder wenn Verschmutzungen anderer Bauteile durch das Schmiermittel zu vermeiden sind, werden Rollenketten mit Kunststoffgleitlagern verwendet. Zwischen Bolzen und Stahlhülse befindet sich dann eine schwimmende Buchse aus Polyamid, die mit Spiel in der Stahlhülse sitzt. Die Belastbarkeit solcher Ketten ist begrenzt und liegt unter der von geschmierten Rollenketten mit Stahlbuchsen.
Die Auslegung/Berechnung einer Rollenkettenantriebes ist in der DIN 8195 genormt. Hier sind entsprechende Leistungsschaubilder vorhanden, die die Auslegung eines optimalen Kettentyps ermöglichen. Neben der zu übertragenden Leistung, den gewünschten Drehzahlen, dem daraus resultierenden Übersetzungsverhältnis und dem Achsabstand sind auch die Belastungsart, die Umgebungseinflüsse, wie Schmutz und Betriebstemperatur, sowie die Schmierungsverhältnisse zu berücksichtigen. Neben dieser Berechnungsvorschrift existiert eine Norm für Abmessungen von Rollenketten und Kettenrädern (DIN 8196 Verzahnung der Kettenräder).
Der Formschluss einer Kette ermöglicht hohe Nutzkräfte, wobei jedoch durch den Polygoneffekt Schwankungen auftreten. Je kleiner die Zähnezahlen, desto größer sind die Schwankungen bei der Kettengeschwindigkeit Daraus resultieren die Forderungen, nach großen Zähnezahlen der Kettenräder. Dem steht aber der Wunsch nach einem kleinen Bauraum gegenüber. Wenn irgend möglich, sollten deshalb Kettenräder mit mindestens 17 Zähnen gewählt werden. Kettenräder sollten normalerweise die Zähnezahl von 150 nicht überschreiten. Bei einer Auslegung sind weiterhin Vorzugszähnezahlen zu beachten.
