Kaltnietung
Stahlniete bis 8 mm Durchmesser sowie Niete aus Kupfer, Aluminium und deren Legierungen werden kalt genietet. Durch das Stauchen des Nietschafes in Achsrichtung füllt dieser das Nietloch vollständig aus und wird dabei radial gegen die Lochwandung gepreßt. Es entsteht nur geringer Reibschluß. Bei Belastung legt sich der Nietschaft gegen die Lochwanung und erzeugt dort eine Pressung, während der Nietschaft in der Schnittebene auf Abscheren beansprucht wird.
Der kalt geschlagene Niet wirkt wie ein fest sitzender Zylinderstift. Kalt geschlagene Niete setzen sich weniger als warm geschlagene und erfordern wegen der fehlenden Schrumpfkraft kleinere Kopfdurchmesser und dadurch geringere Schließkräfte.
Warmnietung
Stahlniete ab 10 mm Durchmesser werden in hellrotwarmen Zustand geschlagen oder gepresst. Beim Erkalten des Niets schrumpft der Schaft. Die Kalten Bauteile behindern die Schrumpfung, so dass sich im Nietschaft eine Schrumpfkraft (Zugkraft) aufbaut, die über Schließ- und Setzkraft die Bauteile zusammenpreßt.
Infolge der Durchmesserschrumpfung beim Abkühlen und der Verringerung des Schaftdurchmessers durch die Zugspannungen liegt der Nietschaft nicht an der Lochwandung an. Wird nun die Verbindung über den Reibungswiderstand hinaus belastet, so gleiten die Bauteile gegeneinander bis der Nietschaft an der Lochwandung anliegt. Dieses nachgeben der Verbindung nennt man Setzen oder Schlupf.
