Das Beispiel im Bild zeigt eine Kurbelschwinge mit zwei Lagerstellen, d.h. zwei Drehpunkten, die durch ein Element verbunden sind. Dieses Verbindungselement, welches die beiden Lagerungen realisiert, ist konstruktiv umzusetzen. Dafür gibt es die verschiedensten Möglichkeiten bezüglich der Verwendung von Werkstoffen und der Herstellungstechnologien.
Als erstes werden die Funktionsflächen eingezeichnet. Sie bestehen aus zwei zylindrischen Flächen, in denen achsenartige Elemente gelagert werden können. Diese Wirkflächen sind vorgegeben und können nicht verändert oder an andere Stellen verschoben werden.
Geometrisch am einfachsten herstellbar ist ein Blech, in das z.B. durch Bohren und Fräsen die Lageröffnungen eingebracht werden (Abb. a). Wenn das Fräsen ausgeschlossen werden soll, da beispielsweise eine solche Bearbeitungsmaschine nicht zu Verfügung steht, müssen andere Lösungen gefunden werden.
Ein weiteres Herstellungsverfahren wäre das Gießen. Dafür werden aber auch die entsprechenden Werkstoffe benötigt, Kunststoffe oder Metalle. Ein Hebel, der gusstechnisch hergestellt wird, könnte, wie in Abbildung b dargestellt, aussehen. Auch hier sind die zwei Lagerbohrung berücksichtigt und dazwischen ist ein Profil ausgeformt.
Es existieren noch wesentlich mehr Möglichkeiten, die geforderten Aufgaben zu erfüllen. Durch Blechschneiden und Biegen könnte ebenfalls ein nutzbares Gebilde entstehen. Es könnte wie ein U-förmiges Profil aussehen und die Lager werden als einfache Querbohrungen realisiert (Abb. c).
Wenn die Kurbel aus mehreren Teilen zusammengeschweißt werden soll, müssen wieder andere Geometrien angewendet werden und die Werkstoffauswahl muss auf dieses Herstellungsverfahren abgestimmt sein, da nicht jeder schweißbar ist. Die Geometrie besteht hierbei aus einer schmalen Grundplatte mit zwei Bohrungen, in welche die Lagerbuchsen eingeschweißt werden (Abb. d).
Unverändert bleiben bei allen Lösungen die funktionswichtigen Flächen. Auch eine Scheibe, wie in Abbildung e, würde die Forderung mit diesen beiden zylindrischen Wirkflächen realisieren. Es wären nur die Fertigungsabschnitte Drehen und Bohren notwendig. Der Materialeinsatz bei dieser Lösung wäre allerdings erheblich höher.
Drehbewegungen können auch durch gebogene Stäbe übertragen werden, die durch Schneiden und Biegen hergestellt werden können (Abb. f).
Es gibt also einen engen Zusammenhang zwischen geforderter Funktion, Geometrie, Werkstoff und dem Herstellungsverfahren.