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RP Verfahren, die die Herstellung physischer dreidimensionaler Modelle allein auf Grund von Computerdaten erlauben, eröffnen Möglichkeiten zur Unterstützung der Produktentwicklung, indem an jeder beliebigen Stelle der Produktentwicklungskette Modelle angefertigt werden können.
Es wird empfohlen, eine Modelldefinition in Anlehnung an den Verband der Deut-schen Industrie Designer (VDID) zu verwenden. Sie unterscheiden folgende Arten von Modellen [25]:
- Proportionsmodell
Zeigt die äußere Form und die wichtigsten Proportionen. Dient der Kommunikati-on und der Motivation, muss schnell einfach und preiswert herzustellen sein. Detaillierungsgrad: niedrig. Beispiel: siehe Bild 1


- Ergonomiemodell
Unterstützt den schnellen Entscheid über die Durchführbarkeit, zeigt die wichtigsten Details für Bedien- und Benutzbarkeit und zeigt Teilfunktionen. Detaillierungsgrad: mittel. - Designmodell
Entspricht äußerlich möglichst vollständig dem Muster. Hochwertig bearbeitete Oberflächen. Unterstützt den Entscheid über Konstruktions- und Fertigungsmethoden. Ermöglicht Einbeziehung Dritter und Öffentlichkeitsarbeit. Detaillierungsgrad: hoch. Beispiel: siehe Bild 2.


- Funktionsmodell
Sichert die Annahme für numerisch Simulationsrechnungen ab. Ermöglicht die Überprüfung einzelner, wichtiger Funktionen, gegebenenfalls auch unter Verzicht auf Wiedergabe der äußeren Form. Liefert Randbedingungen für den Werkzeug- und Formenbau, für die Konstruktion und Erstellung der Produktionsmittel. Detaillierungsgrad: hoch. Beispiel: siehe Bild 3.


- Prototyp
Entspricht dem Serienmuster bereits weitgehend, gegebenenfalls sogar vollständig, wird nach Fertigungsunterlagen erstellt, unterscheidet sich vom Serienprodukt nur durch Produktionsverfahren. Ermöglicht die Überprüfung einzelner, wichtiger Produkteigenschaften. Ermöglicht die Herstellung von Werkzeugen. Detaillierungsgrad wie Serienprodukt. Beispiel: siehe Bild 4.


- Muster
Stammt bereits aus einer (Pilot-, Null-, Vor-, oder Haupt-)Serie. Ermöglicht den vollständigen Test aller Produkteigenschaften. Unterstützt die Ausbildung von Fertigungs- oder Servicepersonal, den Anlauf der Serienfertigung. Ermöglicht den Abgleich der Fertigungs- und Montagefolge.
Den Beitrag von Modellen zur Erfüllung der Anforderungen an Produkte beinhaltet Tabelle.
Tabelle: Beitrag von Modellen zur Erfüllung gewandelter Anforderungen an Produkte
Anforderungen an neue Produkte |
Lösungsbeitrag durch Modelle und Prototypen |
Trends folgen
Aktuelles Design
Individuelle Ausgestaltung
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Schnelle und verbindliche Abstimmung
der Entscheider anhand eines Modells,
insbesondere für Nichttechniker schneller
und verbindlicher möglich
Materialisieren einer Idee |
Niedriger Preis
Kurze Lebensdauer
Interdisziplinäre Entwicklerteams Örtlich verteilte Kompetenzen |
Beschleunigte und qualitativ bessere
Kommunikation
Steigerung der Motivation Frühzeitige Fehlererkennung |
Normung und Zulassung Entwicklungsbegleitende Prüfung |
Frühzeitig verfügbare Prüfmuster |
Umweltrelevanz |
Möglichkeit zur Durchführung von:
Demontageversuchen Entwicklung der Verpackung |
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